TRANSZENDENZEN
Joachim Pfaffmann:
Geboren 1968 in Speyer. Geprüfter Fotodesigner, Visual Art Künstler und Autor. Aufbaustudium Kulturmanagement.
Hat in Kairo, Oslo und in der Schweiz gelebt, seit 2015 wieder in Speyer.
Ausstellungen (Auswahl):
09-2022 „Kunstwechsel I“, Fotografien, Villa Böhm Neustadt a.d. Weinstraße (GA)
09-2022 BBA Gallery, Arena Berlin during Berlin Photo Week (GA)
06-2022 „Anselm“, themengebundenes Ausstellungsprojekt zum Thema „Anselm Feuerbach“,
Fotografien, Museum Feuerbachhaus Speyer (GA)
09-2021 „Menschen. Reduziert. Reflektiert.“ Fotografien, Digitale Malerei. Zusammen mit Rainer
Moster. Atelier Bosaar, Speyer (EA)
07-2020 – 12-2020 Fotografien, WeinWunderBar, Speyer (EA)
12-2018 – 01-2019 Fotografien, Galerie Kazwoo, Speyer (EA)
Ein zentraler Aspekt in Joachim Pfaffmanns Schaffen ist der Mensch. Er versetzt ihn in einen poetischen oder surrealen Kontext (immer im Zusammenspiel mit den Werktiteln), wodurch er tiefliegende wahrhaftige Emotionen ergründet, eine Verortung in einer fremdartigen, traumartigen Umgebung sowie eine Geworfenheit in eine oft unverständliche Welt und die daraus resultierende Einsamkeit. Dies ermöglicht einen Entwurf von Sinn und Selbst.
Durch Rekombination und digitale Verfremdung entstehen ganz neue Gebilde oder Wesen, die aus eben diesen fremden, surrealen Welten zu stammen scheinen oder tief in uns selbst schon lange existieren.
Joachim Pfaffmann plädiert für die Rückkehr der Transzendenz und Poetik als Gegenentwurf zur digitalen Hypertransparenz und Flut beliebiger, austauschbarer virtueller Bilder. Dementsprechend sind seine Arbeiten poetisch, mitunter auch politisch aufgeladen.
Wir verschwinden in der Belanglosigkeit des unentwegt generierten Bildes, des millionenfach und unmittelbar im virtuellen Raum entstehenden und erscheinenden Bildes, welches völlig von der Realität entkoppelte Wunschbilder und Optimierungen unseres Selbst beinhaltet. Das geht soweit, dass das digital gewordene Bild im selben Zuge vom Negativ (als physisches Ergebnis des Entstehungsprozesses) und damit von der realen Welt befreit wurde.
Beide Erscheinungen ziehen unberechenbare Konsequenzen nach sich. Es besteht kein Bedarf mehr für unsere Vorstellung.
Und dem gilt es, sich entgegenzustellen.
Dem Wunsch, zu sehen, wie die Welt in unserer Abwesenheit aussieht, setzt JP die Notwendigkeit der Transzendenz und der Bedeutung an die Seite.
Die Dinge müssen wieder einen Zauber erhalten, müssen eine Bedeutung verströmen, eine Bedeutung, die wir vielleicht gar nicht erfassen können, da sie getragen wird von einer universellen Kraft, die alles belebt und alles bewegt.
Das heißt, die Dinge müssen wieder eine Transzendenz erhalten, die uns Hoffnung gibt und Gewissheit.
JP macht in seinen Bildern mit Hilfe einer ihm eigenen Poetik die Transzendenz wieder sichtbar, die den Dingen innewohnt. Dualität muss wieder Grundprinzip des Menschen werden, Motor seines Sehens, Schauens, Denkens, Fühlens.