Thomas Manelli Mann I Günter Zink

what you see is what you get

Thomas Manelli Mann · Zeichnung

Thomas Mann – der zur Unterscheidung zu anderen Personen gleichen Namens mit dem Pseudonym Manelli signiert – verbindet in seinen aktuellen Arbeiten die informelle, expressiv-abstrakte Zeichnung mit dem Surrealismus. Es handelt sich um kleinformatige Tuschezeichnungen auf Papier – sowohl in Reinform als auch mit Aquarellfarbe oder Buntstiften koloriert. Im Entstehungsprozess gehen spontane, unbewusste und expressive Zeichengesten auf der einen Seite und kontrolliert gesetzte Zeichengesten auf der anderen Seite eine schöpferische Symbiose ein. Das Ergebnis ist die Metamorphose gegenstandsloser Kleckse, Striche und Flächen hin zu der fast konkreten Anmutung von surrealen, fremdartigen Tierwesen. Das Informelle wird auf geheimnisvolle Art formell, lässt aber dabei viel Spielraum für Assoziationen offen. Ob es Vögel, Insekten, Höllenwesen oder mythologische Ungeheuer sind, die bei dieser Arbeitsweise entstehen – das liegt ganz im Auge der Betrachterin oder des Betrachters. What you see is what you get – Sie bekommen, was Sie selbst darin zu sehen glauben. Wie sagte schon Albert Einstein: Phantasie ist wichtiger als Wissen – denn Wissen ist begrenzt.     

Günter Zink · Digitale Malerei

Günter Zink hat in den letzten Jahren die digitalen Möglichkeiten in der Kunst erprobt und für sich Methoden entwickelt, den Computer für die Malerei zu nutzen. Dabei ordnet sich der Maler der Maschine aber nicht unter, sondern setzt diese ganz individuell und kreativ ein. Und was wäre da individueller, als ganz subjektive und gestische Malerei. Persönlicher Pinselschwung und digitale Technik werden vereint und die Malerei so in die Gegenwart geführt und ihre zukünftige Berechtigung im digitalen Zeitalter verdeutlicht.

Auch thematisch verbindet die neue Malerei von Günter Zink unvereinbare Gegensätze, nämlich eine ungegenständliche, informelle Malerei und eine dem Betrachter klar gegenständlich erscheinende Landschaftsmalerei. Obwohl keine der Landschaftsmalerei zugeordnete Gegenständlichkeit vorhanden ist, denn kein Baum, kein Busch oder Grashalm und auch kein Fels oder Stein sind in den Landschaften gemalt, erkennt der Betrachter jedoch ganz deutlich die Landschaft, weil das Auge des Betrachters aufgrund der geschickten Anordnung der Pinselstriche eine Landschaft zu erkennen glaubt. Deshalb auch der Ausstellungstitel, denn der Betrachter erhält das was er zu sehen glaubt. Der Betrachter assoziiert aufgrund der Gesamtanordnung der Pinselstriche und aufgrund der Farbe (Blau = Wasser oder Himmel) eine Landschaft.

Fotos: Thomas Mann / Günter Zink

Weitere Infos zu den Künstlern: Thomas Mann / Günter Zink

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